Vom Querdenken zur Querfront?
Die reaktionären Proteste gegen die Corona-Beschränkungen
Seit Mitte April 2020 wird bundesweit gegen die Corona-Beschränkungen der Regierung protestiert. Die protestierenden Gruppen nennen sich dabei „Querdenken“, „Corona-Rebellen“ oder „Nicht ohne uns“. Im Mai waren zeitweise bundesweit zehntausende samstags auf der Straße. Von Anfang an beteiligten sich extreme Rechte an den Demonstrationen, zum kleineren Teil organisierten sie diese auch. Auch die nicht von Rechten organisierten Demonstrationen wiesen reaktionäre und rechte Inhalte auf. Von der Beteiligung und den Inhalten verzichteten viele der so genannten „Hygiene-Demos“ auf einen gesunden Abstand nach rechts.
Besonders verschwörungsideologische Krisenerzählungen und zweifelhafte Alternativmedizin-Theorien zählten zu diesen Inhalten.
In dem Vortrag geht es um diese Inhalte, die Motive, die unterschiedlichen Akteur*innen und die daraus resultierende Gefahr einer Ansteckung mit dem Verschwörungs-Virus. Der Fokus soll dabei auf den Protesten in Baden-Württemberg liegen.
Es soll aber auch um die Frage nach einem sinnvollen Umgang mit den Teilnehmenden an solchen Demonstrationen gehen, die nicht der extremen Rechten angehören und die noch kein geschlossenes Verschwörungs-Weltbild aufweisen.
Der Referent Lucius Teidelbaum ist freier Journalist, Publizist und Rechercheur. Von ihm erschien zuletzt im Unrast-Verlag das Buch „Die christliche Rechte in Deutschland“ (2018).