Die Verbindungen der AfD

Korporationen als rechte Eliteschmiede

Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit sind auch Studentenverbindungen Teil des allgemeinen Rechtsrucks. Gemeint sind dabei nicht nur die Mitgliedsbünde des extreme rechten Dachverbands „Deutsche Burschenschaft“, der sich inzwischen zur Speerspitze des akademischen Rechtsextremismus entwickelt hat. Unter AfD-Funktionären finden sich alle Formen von Verbindungstypen: Corps, Sängerschaften, Landsmannschaften, Turnerschaften oder die katholischen Verbindungen.
Dem korporierten Milieu fehlt eine Abgrenzung nach rechts. Die Grenzen verschwimmen. Der in Verbindungen dominante strukturelle Konservatismus mitsamt seiner Kaiserreichs-Nostalgie macht anfällig für extrem rechte Tendenzen.
Im Ergebnis sind mindestens 11 AfD-Bundestagsabgeordnete und 19 AfD-Landtagsabgeordnete Mitglied einer Schüler- oder Studentenverbindung. Noch mehr finden sich in der zweiten Reihe als regionale Funktionäre oder Mitarbeiter.
Damit sind Studentenverbindungen zur akademischen Kaderreserve der AfD geworden. Grund genug, einmal kritischer hinzuschauen. Eine Einführung in das Thema Studentenverbindungen und einen Blick auf ihr Verhältnis zur AfD wird Lucius Teidelbaum geben.