Comics werden in Deutschland traditionell gering geschätzt. Neuerdings werden in den Feuilletons der bürgerlichen Presse zwar die so genannten „Graphic Novels“ gewürdigt, aber alles übrige gilt generell als Kinder- und Jugendliteratur. Wer als Erwachsener in der Öffentlichkeit Comics liest, wird nicht selten mit mitleidigen Blicken bedacht.
Dabei ist die Genre-Vielfalt bei Comics kaum geringer als bei Büchern.
Dass sich Comics immerhin bei Jugendlichen einiger Beliebtheit erfreuen haben auch derart reaktionäre Gruppen wie NPD oder der Inlandsgeheimdienst „Verfassungsschutz“ bemerkt und produzieren Sprechblasen-Kunst für ihre ganz eigenen Zwecke. Selbst die Nazi-Mördertruppe von der NSU adaptierte für ihren Bekenner-DVD die Comicfigur des Paulchen Panther.
Comics mit linker und sozialkritischer Tendenz gibt es dagegen schon länger. Doch wie sieht es eigentlich im Comic-Mainstream aus? Welche Frauenbilder werden hier vermittelt? Gibt es Rassismus in normalen Comics? Werden queere Identitäten abgebildet? Welche Geschichtsbilder werden durch Comics vermittelt? Welche Chancen bieten Comics zur Vermittlung politischer Inhalte?
Der Referent, ein bekennender Comic-Liebhaber, nimmt sein Publikum mit auf eine Reise durch das Comic-Universum aus kritisch-politischer Perspektive.