Nationalismus in der DDR: Vom „proletarischen Internationalismus“ zur „sozialistischen Nation“
Wie internationalistisch konnte eigentlich die DDR als quasi „sozialistischer Staat deutscher Nation“, sein? Dieser Frage soll im Rahmen einen Vortrages zum Nationalismus in der DDR nachgegangen werden.
Bei der Betrachtung der Geschichte des „anderen Deutschland“ soll auch auf die Vorgeschichte des Vorläufers der SED-Staatspartei, die KPD, und hier insbesondere auf ihren zeitweiligen Rechtskurs (Schlageter-Politik, Scheringer-Kurs) eingegangen werden.
Dabei soll gezeigt werden, dass die DDR, bzw. ihre Funktionsträger*innen, wie die KPD in der Weimarer Republik immer wieder die nationale Karte spielte.
Von dem Subjekt „Arbeiterklasse“ wandte man sich in der DDR immer mehr dem Subjekt „Deutsches Volk“ zu. Der Appell ans Nationale erschien offensichtlich erfolgversprechender bei der Agitation der vom Nationalsozialismus geprägten Massen. Über einen deutschen Wiedervereinigungs-Nationalismus sollte die deutsche Bevölkerungsmehrheit für einen gesamtdeutschen sozialistischen Staat gewonnen werden. In den 1970ern setzte dann der Versuch ein eigenes nationales Erbe zu konstruieren.
Ebenfalls soll in dem Vortrag kritisch auf den antifaschistischen Selbstanspruch der DDR, Antisemitismus & Antizionismus und Antiamerikanismus eingegangen werden.
*** Inhalt ***
1. Die Vorgeschichte: Rechtskurs in der KPD bis 1933
1.1. Phase: regionaler Nationalbolschewismus
1.2. Phase: „Schlageter-Politik“
1.3. Phase: Scheringer-Kurs
1.3.1. Ergebnis des Scheringer-Kurses: Ansätze zur Querfront
1.4. Antisemitismus in der Weimarer KPD
2. die KPD im Exil
3. die DDR
3.1. Gründungszeit (1945)
3.2. unmittelbare Nachkriegszeit
3.3. in den 1980ern („Vom Feindbild zum Vorbild“)
3.4. struktur- und kulturkonservative Tendenzen
3.5. NS-Kontinuitäten
3.6. Antiamerikanismus in der DDR
3.7. Antisemitismus und Antizionismus in der DDR
3.8. extreme Rechte in der späten DDR
4. Fazit