Allerlei Rechtes im Ländle
In der ehemaligen Republikaner-Hochburg Baden-Württemberg haben in den letzten Jahren extrem rechte Parteien an der Wahlurne keine großartigen Stimmgewinne einfahren können. Trotzdem gibt es im Südwesten eine umtriebige und breit aufgegliederte extrem rechte Szene. Diese besteht u.a. aus Parteien, „Kameradschaften“, Vereinen, Verlagen, Versände oder Bands. Diese führen ein Dasein weitgehend unbeobachtet von der kritischen Öffentlichkeit. In eigenen Subkulturen entstehen neonazistische und zumeist jugendliche Parallelgesellschaften, die einen ausfasernden Rand aufweisen. Von diesen Strukturen gehen tagtäglich Gefahren für Menschen aus, die nicht in das neonazistische Weltbild passen. So wären im April 2011 fast fünf Jugendliche in Winterbach durch einen Brandanschlag getötet worden.
Als stärkste extrem rechte Partei versucht die neonazistische NPD eine führende Rolle in der Szene einzunehmen. Immerhin verfügt die NPD den mitgliederstärksten Landesverband ihrer Jugendorganisation, der „Jungen Nationaldemokraten“ (JN), in Baden-Württemberg. Doch wie stehen in der Neonazi-Szene NPD und die so genannten „Freien Kräfte“ zueinander?
Neben NPD/JN und Co. versuchen auch Parteien und Organisationen, die sich nicht am historischen Nationalsozialismus orientieren, mit rechten Populismus Stimmen und Anhänger zu gewinnen. In Baden-Württemberg ist hier besonders die antimuslimische Bewegung zu nennen.
Der Vortrag soll kurz zeigen, was es eigentlich für extrem rechte Strukturen in Baden-Württemberg gibt und wo die Gefahren liegen. Er ist eine Einführung in die Organisation und Verfasstheit der braunen Szene in Baden-Württemberg, unterfüttert mit lokalen Beispielen
Der Vortrag basiert auf jahrelanger kritischer Beobachtungs-Tätigkeit und kommt ganz ohne Angaben vom Inlandsgeheimdienst („Verfassungsschutz“) aus.